Wirbelgleiten Ratgeber | Tipps für Spondylolisthesis
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Schmerzen durch verschobene Wirbel

Spondylolisthesis ist eine Erkrankung, bei der ein Wirbelkörper über den darunterliegenden Wirbel gleitet, was zu Instabilität in der Wirbelsäule und häufig zu Schmerzen oder Nervenkompression führt.

Ursachen

  • Degenerative Veränderungen: Mit dem Alter verlieren Bandscheiben und Facettengelenke an Stabilität, wodurch ein Wirbel nach vorne rutschen kann.
  • Verletzungen und Frakturen: Ein Riss im Wirbelbogen oder ein Wirbelbruch kann die Wirbel instabil machen und zum Gleiten eines Wirbels führen.
  • Angeborene Fehlbildungen oder genetische Veranlagung: Von Geburt an unvollständige oder schwache Wirbelbögen, begünstigen eine Verschiebung.
  • Überlastung und Sportverletzungen: Wiederholte starke Belastungen, durch Sport oder schwere Arbeit, können die Wirbelsäule so beanspruchen, dass ein Wirbel nach vorne gleitet.
     
Ursachen Spondylolisthesis
Symptome Spondylolisthesis

Symptome

  • Rückenschmerzen: Besonders im unteren Rücken, entstehen durch die Instabilität der Wirbelsäule und die Belastung der umliegenden Strukturen.
  • Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Beinen, die bis in die Füße ausstrahlen können.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit durch die Verschiebung der Wirbel, insbesondere bei Beugung oder Drehung.
  • Muskelverspannungen und Schwäche: Die unnatürliche Belastung der Wirbelsäule kann zu Verspannungen in der Rückenmuskulatur führen und manchmal auch zu einer Schwäche in den Beinen.

Diagnose 

  • Klinische Untersuchung: Ihr Arzt prüft die Symptome, testet die Beweglichkeit der Wirbelsäule und führt neurologische Tests durch, um Nervenbeteiligung festzustellen.
  • Röntgenaufnahmen um die Verschiebung der Wirbel sichtbar zu machen 
  • MRT um Nervenkompressionen und Weichteilschäden nachzuweisen oder auszuschließen, ggf. ergänzend CT-Scan für weiterführende Informationen über die Wirbelstruktur.
  • 3-dimensionale lichtoptische Wirbelsäulenvermessung zur Beurteilung funktionelle Defizite vor Planung von konservativen Therapiemaßnahmen
  • Schweregradeinteilung: Die Verschiebung der Wirbel wird häufig nach der Meyerding-Skala klassifiziert, um den Schweregrad der Spondylolisthesis zu bestimmen.
MRT Preisliste

Behandlung der Spondylolisthesis

Konservative Maßnahmen

Oft ausreichend bei leichteren Ausprägungen oder zu Beginn der Erkrankung.
 

  • Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur sowie Mobilisationstechniken, um Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu steigern.
  • Schmerzlinderung: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) zur Schmerzlinderung 
  • Muskelrelaxantien zur Linderung von Muskelverspannungen 
  • Stützorthesen für die Wirbelsäule, um die betroffene Region zu stabilisieren und Druck auf die verschobenen Wirbel zu verringern
  • Vermeiden belastender Aktivitäten: Körperliche Aktivitäten, wie schweres Heben, extreme Beugung und Drehung vermeiden, um die Wirbelsäule zu entlasten und weiteren Schaden zu verhindern.

 

Nicht-Invasive Maßnahmen
 

  • bildgestützte Kortison-Injektionen in den epiduralen Raum, um Entzündungen zu reduzieren und Nerven zu entlasten.
  • Gezielte Nervenblockaden unter Bildgebung, um akute Schmerzen zu lindern

Chirurgische Behandlung

Insbesondere bei schweren Fällen (Grad III und IV nach Meyerding-Skala) oder neurologischen Ausfällen.
 

  • Wirbelsäulenfusion (Spondylodese): Benachbarte Wirbel werden mit Schrauben oder Implantaten fixiert, um eine Verschiebung zu verhindern.
  • Dekompression: Teile des Wirbelbogens oder der Bandscheibe werden entfernt, um Nerven zu entlasten.
  • Minimally invasive Chirurgie: Kleine Schnitte stabilisieren die Wirbelsäule und entlasten die Nerven.
Prävention Spondylolisthesis

Prävention

  • Rückentraining: Regelmäßige Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, insbesondere der Bauch- und Rückenmuskeln, unterstützen die Stabilität der Wirbelsäule.
  • Gezielte Dehnübungen der Rücken- und Beinmuskulatur, um Verspannungen zu lösen und Flexibilität zu verbessern.
  • Ergonomische Haltung bei sitzenden Tätigkeiten 
  • Vermeidung von Überlastung beim Sport oder beim Heben schwerer Lasten.
  • Gewichtskontrolle: Ein gesundes Körpergewicht reduziert den Druck auf die Wirbelsäule.
  • Professionelle Anleitung beim Sport: Vor allem bei Sportarten, welche die Wirbelsäule stark beanspruchen (z. B. Gewichtheben oder Turnen).

Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Spondylolisthesis ist entscheidend, um eine Verschlechterung der Wirbelsäulenfunktion und langfristige Schäden, wie chronische Schmerzen oder neurologische Beeinträchtigungen, zu vermeiden. Wird die Erkrankung zu spät behandelt, kann die Verschiebung der Wirbel fortschreiten und zu dauerhaften Nervenkompressionen führen.