Arthritis Ratgeber | Gelenkschmerzen lindern
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Gelenkentzündungen frühzeitig erkennen.

Arthritis umfasst eine Reihe von Erkrankungen, die sich durch Entzündungen in den Gelenken äußern und mit der Zeit die Gelenkstruktur schädigen können.

Ursachen

Die Ursachen von Arthritis hängen von der spezifischen Art der Erkrankung ab, umfassen aber folgende Hauptkategorien:
 

  • Arthrose und Degeneration: Verschleiß der Gelenke durch Alter, Übergewicht oder Überbelastung.
  • Stoffwechselstörungen: Ablagerung von Harnsäurekristallen (Gicht) oder Kalziumpyrophosphat (Pseudogicht).
  • Verletzungen: Traumatische Schäden, die zu einer Entzündung führen können.
  • Autoimmunerkrankungen: Immunsystem greift irrtümlich gesunde Gelenke an (z.B. rheumatoide Arthritis oder Psoriasis-Arthritis).
  • Infektionen: Bakterien oder Viren können Entzündungen im Gelenk auslösen (septische Arthritis).
  • reaktive Arthritis: “Sterile” Entzündungen der Gelenke, ausgelöst durch Infektionen an anderen Körperstellen
Arthritis Symptome
Arthritis Schmerzen

Symptome

  • Gelenkschmerzen: Häufig dumpfe oder stechende Schmerzen, die sich bei Bewegung oder in Ruhe verstärken können.
  • Schwellung und Rötung: Sichtbare Entzündung und Überwärmung des betroffenen Gelenks.
  • Steifheit: Besonders morgens oder nach längerer Ruhephase.
  • Bewegungseinschränkungen: Verringerte Gelenkfunktion und Flexibilität.
  • Allgemeine Symptome: Bei systemischen Formen wie rheumatoider Arthritis: Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust.

Diagnose 

  • Anamnese: Abklärung der Beschwerden, Krankengeschichte und familiären Vorbelastung durch Ihren Arzt.
  • Körperliche Untersuchung: Auf Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und andere Auffälligkeiten.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen zur Beurteilung von Gelenkschäden und Verformungen, Ultraschall oder MRT zur detaillierten Untersuchung von Weichteilen und Entzündungsprozessen.
  • Laboruntersuchungen: Bluttests mit Entzündungsmarker wie Leukozytenkonzentration, CRP (C-reaktives Protein) und BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit). Rheumafaktor (RF) und Anti-CCP-Antikörper (bei V.a. rheumatoider Arthritis), Harnsäurewerte (bei V.a.Gicht).
  • Gelenkpunktion: Untersuchung der Gelenkflüssigkeit bei Verdacht auf Infektionen oder Gicht.
Arthritis Diagnose

Behandlung von Arthritis

Konservative Maßnahmen
 

  • Entzündungshemmer: NSAR (z. B. Ibuprofen, Diclofenac) zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
  • Cortison: Zur schnellen Kontrolle von starken Entzündungen.
  • Injektionen in das Gelenk: Hyaluronsäure zur Verbesserung der Gelenkfunktion bei Arthrose, ACP (autologes conditioniertes Plasma) als regenerative Behandlung zur Förderung der Heilung, Cortison zur Entzündungsreduktion)
  • Basistherapeutika (DMARDs): Methotrexat, Leflunomid oder Biologika bei rheumatoider Arthritis.
  • Harnsäuresenkende Medikamente: Zur Behandlung und Prävention von Gichtanfällen.
  • Physiotherapie: Gelenkschonende Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Stärkung der Muskulatur.
  • Ernährung und Lebensstil: Anti-entzündliche Ernährung (viel Obst, Gemüse, Omega-3-Fettsäuren). Gewichtsreduktion bei Übergewicht zur Entlastung der Gelenke.

 

Chirurgische Behandlung
 

  • Synovektomie: Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut (z. B. bei Rheumatoider Arthritis).
  • Arthroskopie: Entfernung von entzündlich verändertem Gewebe oderKnorpelersatzverfahren, wie Mikrofrakturierung, Knorpelersatz.
  • Osteotomie: Knochen werden chirurgisch umgestellt, um Fehlstellungen zu korrigieren und das Fortschreiten von Gelenkschäden zu verlangsamen.
  • Gelenkersatz (Endoprothetik): Stark geschädigte Gelenke werden durch ein künstliches Gelenk ersetzt.
  • Gelenkversteifung (Arthrodese): Schmerzende Gelenke werden durch Versteifung stabilisiert, wodurch Schmerzfreiheit erreicht wird, jedoch auf Kosten der Beweglichkeit.
Arthritis Prävention

Prävention

  • Regelmäßige Bewegung: Gelenkschonender Sport, wie Schwimmen oder Radfahren.
  • Gewichtskontrolle: Vermeidung von Übergewicht, um Gelenke zu entlasten.
  • Ernährung: Reduzierung entzündungsfördernder Lebensmittel wie Zucker und gesättigte Fette. Aufnahme von Vitamin D und Kalzium für starke Knochen. 
  • Vermeidung von Verletzungen: Schutz der Gelenke durch ergonomische Bewegungsabläufe.
  • Früherkennung: Bei ersten Anzeichen, wie Gelenkschmerzen oder Steifheit, einen Arzt aufsuchen, um ein  Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Neueste Forschung betont, dass eine frühzeitige Diagnose und moderne Therapien wie Biologika und ein entzündungshemmender Lebensstil entscheidend sind, um Arthritis effektiv zu behandeln und irreparable Gelenkschäden zu verhindern.